Mittwoch, 25. August 2010

Fetzige Gitarrenriffs haben Niese fest im Griff

"Mit den "Toten Hosen" fing alles an. Im vergangenen Jahr wurde das Festival "Rock am Köterberg" aus der Taufe gehoben. Am Wochenende folgte die neueste Auflage.

Lügde-Niese. Die "Fünf kleinen Jägermeister" hatten bereits 2009 den Anfang gemacht. Am Samstagabend waren sie wieder dabei. Zusammen mit der Lokalband "The Gamblers", und dem Headliner "Die Happy" boten sie ein Programm, das sich sehen lassen konnte.


19 Uhr. Einlass aufs Gelände, aber es ist noch früh, die Massen sind noch nicht in Sicht. Eine professionelle Bühne bestimmt das Bild. Ohne die wären "Die Happy" wohl auch nicht da. Vorerst gibt’s einen Soundcheck der "Jägermeister" für die ersten Besucher. Etwas abseits wird der untermalt von Hundegebell und Trecker-Geräuschen. Eine Kuh macht sich mit Gebrüll bemerkbar und irgendwie riecht es auch nach ihr. Daneben eine überschaubare Zeltidylle mit Campern in Rockerkutte, die offensichtlich eine lange Nacht erwarten.
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Von links bohrt sich schon treibender Gitarrenrock ins Ohr, Keyboard- und Gesangsfetzen finden den Weg über die Straße, an der gerade eine komplette Familie aus ihrem Wagen steigt. Oma und Opa kriegen von den Enkeln die Karten zugesteckt – los geht’s.

"The Gamblers" eröffnen den Abend. Rockklassiker, mit Elan rübergebracht. Kleine Schwächen in der Aussteuerung der Technik, aber überzeugendes Auftreten der Musiker, die in Niese und Umgebung verwurzelt sind. Mit Cord Meise am Bass hat der organisierende Verein gar ein Vorstandsmitglied in der Band, der mit einem "Rock am Köterberg"-Shirt Flagge zeigt. "Born To Be Wild" knallt kraftvoll von der Bühne, aber irgendwann ist "Die Happy" dran. Die gelten als exzellente Live-Band und übernehmen Bühne und Fans mit den ersten Gitarrenklängen und überzeugender Präsenz.

Für Sängerin und Frontfrau Marta Jandová ist die Bühne gerade groß genug. Sie läuft, sie springt, sie schreit, sie singt und die Fans tun es ihr nach. Arme recken sich, an der Absperrung sieht man Headbanger, ein Fan lässt sich über die Köpfe tragen.


Der Sound ist erstklassig, die Lichtregie überzeugt, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang ebenso. "Die Happy" machen ihrem Ruf alle Ehre, spielen lockere zwei Stunden, geben alles – genau wie mancher Fan.

Die "Fünf kleinen Jägermeister" schließen erst nach Mitternacht nahtlos an. Dass sie das Publikum mitreißen können, haben sie schon 2009 gezeigt und das ist auch Samstagabend nicht anders. Die Nacht wird lang. Björn Schrader vom Organisationsteam zeigt sich zufrieden: "Unser Konzept war, eine gute Band zu engagieren, etwas mehr Eintritt zu nehmen, aber auch mehr Zuhörer aufs Gelände zu locken. Ich denke, das hat geklappt. Genau werden wir das allerdings erst wissen, wenn alles abgerechnet ist.""

Quelle: Lippische Landes-Zeitung vom 23. August 2010